Arbeitgeber mauern

GEW ruft zu Warnstreiks auf

In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber die Chance auf eine schnelle Einigung vertan. Die GEW ruft am 8. März im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in Kiel, Lübeck, Norderstedt und Neumünster zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Kiel – Von Entgegenkommen keine Spur – die kommunalen Arbeitgeber mauern in der Tarifrunde für Beschäftigte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Es geht um bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Aufwertung bei der Eingruppierung  und um mehr Zeit für Qualität in der pädagogischen Arbeit. Doch die Arbeitgeber bewegen sich kein Stück. Aus Sicht der Gewerkschaften ver.di und GEW haben sie so die Chance auf eine schnelle Einigung verspielt. Deshalb  rufen die beiden Gewerkschaften die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst am Dienstag, 8. März 2022 zum Warnstreik auf. Schwerpunkt ist die Landeshauptstadt Kiel. Aber auch in Lübeck, Norderstedt und Neumünster werden die Beschäftigten die Arbeit niederlegen.

Gemeinsam mit ver.di fordert die GEW von den Arbeitgebern (in erster Linie) eine verbesserte Eingruppierung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. „Lobende Worte haben die Beschäftigten schon genug gehört. Echte Anerkennung und Wertschätzung muss sich auch im Portemonnaie auszahlen. Da die Kommunen dazu bisher nicht bereit sind, müssen wir ihnen mit Warnstreiks auf die Sprünge helfen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am 7. März in Kiel. Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen macht sich die GEW für die Festlegung von Vor- und Nachbereitungszeiten in der pädagogischen Arbeit stark.

Gerne hätten die Gewerkschaften wegen der Belastungen von Kindern und Eltern durch die Corona-Pandemie auf Warnstreiks verzichtet, so Astrid Henke. „Die Haltung der Arbeitgeber lässt uns aber keine Wahl, als zum Warnstreik aufzurufen. Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind am Limit. Sie erwarten zu Recht ein deutliches Signal der Wertschätzung. Schließlich ist ihr beruflicher Alltag durch eine schwierige Arbeitssituation, einen hohen Krankenstand sowie fehlenden Fachkräfte geprägt.

Der kommunale Sozial- und Erziehungsdienst umfasst die Beschäftigten in Kindertagesstätten, Jugendämtern, in der Schulsozialarbeit, in Schulen und anderen sozialen Einrichtungen. Die Forderungen der Gewerkschaften beziehen sich auf: bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Aufwertung und mehr Zeit für Qualität in der Arbeit.

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.

Quelle: https://www.gew-sh.de/presse/detailseite/arbeitgeber-mauern-gew-ruft-zu-warnstreiks-auf